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Komposition Klangkunst

Komposition Klangkunst

Der Preisträger und die Nominierten des 12. Deutschen Musikautorenpreis

Der Laudator Stefan Fricke zum Gewinner

„Ich denke an die experimentelle Kunst, Musik, an die Klangkunst, an deine Klangplastiken, Johannes. Du musst oft springen über das, was im Weg steht. Es gilt, viele Hürden zu überwinden, damit Ideen Wirklichkeit werden können, auch als Künstlerin und Künstler akzeptiert zu werden. Wir werden die empathischen Kunstmusikexperimente, Johannes, sicher nicht vergessen! Gratulation!“

„Herzlichen Dank. Das ist wirklich eine Ehre für mich, da es keine zu erwartende Entscheidung für mich gewesen ist. Ich sage ehrlich, auch meine Kollegen haben die Wertschätzung gleichermaßen verdient. Wir arbeiten schon lange pionierhaft und oft im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung. Der Preis ist eine Anerkennung dieser Leistung!“

Johannes S. Sistermanns
Klangkünstler Johannes S. Sistermanns gewinnt den 12. Deutschen Musikautorenpreis
Klangkünstler Johannes S. Sistermanns gewinnt den 12. Deutschen Musikautorenpreis
Nominierte in der Kategorie
Komposition Klangkunst 12
Kirsten Reese
Kirsten Reese
Kirsten Reese

„Ich empfinde die Nominierung als ein Zeichen der Wertschätzung meiner bisherigen künstlerischen, kompositorischen Arbeit mit und für elektronische Klänge und Medien. Ich entwickle ortsspezifische Formate, oft rechercheintensive Projekte, die historische Themen und Archivaufnahmen mit field recordings und immersiven Soundcapes verbinden – performative Arbeiten für ungewöhnliche Wahrnehmungssituationen, Räume und Lautsprecherkonstellationen.“

Kirsten Reese wuchs in Hong Kong, den Philippinen und im Rheinland auf und studierte Flö-te, elektronische Musik und Komposition in Berlin und New York. Als Komponistin und Klangkünstlerin komponiert und produziert sie für elektronische Medien und Instrumente. Kirsten Reese entwickelt performative Arbeiten für ungewöhnliche Wahrnehmungssitua-tionen, Räume und Lautsprecherkonstellationen. Oft sind es rechercheintensive Projekte, die historische Themen und Archivaufnahmen mit field recordings und immersiven Sound-scapes verbinden.
Sie thematisiert Mediengeschichte und die Spezifität und Aura von historischen und aktu-ellen medialen Instrumenten. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Kompositionen, Installa-tionen und Audiowalks für Landschaften und den urbanen Außenraum.
Kirsten Reese hat mit namhaften Interpreten und Ensembles zusammengearbeitet und ihre Kompositionen und Arbeiten werden international auf Festivals und in Ausstellungen gezeigt, wie den Donaueschinger Musiktagen, Wien modern, Eclat Festival, KONTAKTE Aka-demie der Künste, Heroines of Sound, SPOR Festival Aarhus, Kunstfest Weimar. Die Künstle-rin erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, unter anderem das Gastkünstlerstipendium ZKM Zentrum für Kunst- und Medientechnologie 2011, Nominierung/Sonderpreis Deut-scher Klangkunstpreis 2010, Villa Aurora Los Angeles 2009 sowie Cité des Arts Paris 2005/06.

2021 nominiert in der Kategorie „Komposition Klangkunst“.

Johannes S. Sistermanns
Johannes S. Sistermanns
Johannes S. Sistermanns

„Diese Nominierung hat mich völlig überrascht. Sie ist eine besondere und wichtige Anerkennung, die direkt durch Kollegen ausgesprochen wird. Mit der erstmaligen Nominierung im Bereich Komposition/Klangkunst anerkennt der Deutsche Musikautorenpreis gleichzeitig ein relativ junges Genre, welches als mehrmediales Format Klang, Raum, Bild, Sprache, Licht und avancierte Audio-Technologien, raum- sowie situationsbezogen komponiert. Ich freue mich darüber, dass mit dieser Nominierung alle Klangkünstler einen hohen öffentlichen Respekt und Relevanz in ihrer künstlerischen Praxis erfahren. Damit erweitert der Deutsche Musikautorenpreis das Engagement der GEMA in der Förderung der Vielfalt musikalischen Schaffens in Deutschland.“

Johannes S. Sistermanns studierte Komposition und Neues Musiktheater bei Mauricio Kagel an der Kölner Musikhochschule, nahm Gesangsunterricht in Nord-Indien und wurde in Musikwissenschaft promoviert. Er realisiert seine Projekte in installativer KlangPlastik, radiophonem Hörstück, Elektroakustik und KlangPerformance. In seinen Klanginstallationen, welche er selbst als „KLANGPLASTIK“ bezeichnet, durchdringt sein Klang resonante Alltags-Materialien und überwindet mittels direkter Klangübertragungen als bisher unüberwindbar geltende architektonische Raumgrenzen. Künstlerische Vorstellungen oder Botschaften sind einer gesteigerten Wahrnehmungs- und Bewusstseinssphäre und einem impulsartigen Agieren aus einem unbekannten Potentialraum gewichen. Weltweit erhält Johannes S. Sistermanns Kompositionsaufträge, Stipendien, Residenzen, Gastdozenturen und zahlreiche Preise, unter anderem den Karl-Sczuka-Förderpreis für Radiokunst des SWR 1997 sowie den Deutschen Klangkunstpreis 2008 des WDR und Skulpturenmuseums Marl. Mehrmediale Klangkunst-Ausstellungen realisiert er bei internationalen Festivals wie beim Adelaide/Melbourne Festival, EXPO 2000 Weltausstellung Hannover, Musicarama Hong Kong, Donaueschinger Musiktage, Internationale Weltmusiktage Sydney, New York Electroacoustic Music Festival, Meion Festival Nagoya.

2021 Preisträger in der Kategorie „Komposition Klangkunst“.

Antje Vowinckel
Antje Vowinckel
Antje Vowinckel

„Ich freue mich sehr, dass die Kolleginnen und Kollegen mich für die Kategorie Klangkunst nominiert haben, die es ja das erste Mal gibt und fühle mich geehrt, gleich mit dabei zu sein. Danken möchte ich allen, die meine Projekte unterstützten und sich bei der manchmal schwierigen Einordnung in Genres und Sendeplätze flexibel und kreativ gezeigt haben.“

Antje Vowinckel lebt als Klangkomponistin, Radiokünstlerin und Musikperformerin in Berlin. Sie studierte Literatur und Musik an der Universität Bielefeld, absolvierte ein Volontariat beim SWR und besuchte später an der UDK Berlin Kurse bei George Aperghis und Ruedi Häusermann.
In ihrem Werk widmet sie sich immer wieder neu einer musikalischen O-Ton-Dramaturgie und dem Verhältnis von Wort und Text, z. B. in Kompositionen mit Dialektmelodien oder Radiostücken mit dem von ihr entwickelten Automatic Speaking. In vielen ihrer Stücke bin-det sie Improvisation ein, wobei sich ein humorvolles Faible für die Poesie von Fehlern und Missverständnissen erkennen lässt. Zahlreiche Hörspiele und Klangkompositionen entstan-den für die ARD oder in freier Produktion für Veranstalter und Festivals. Ihr Stück „Call Me Yesterday“ wurde in insgesamt 17 Ländern gesendet und vorgestellt. Darüber hinaus ent-wickelt sie Installationen und musikalische Performances für den öffentlichen Raum, z.B. „Hubraum für Autoquartett und vibrierende Lautsprecher“ sowie Instrumental- und Video-kompositionen und sie übernimmt Tätigkeiten als Jurorin, Essayistin, Kuratorin und Dozen-tin.
Für ihre Werke erhielt sie nationale und internationale Anerkennungen z. B. in Mexiko, Frankreich, Österreich und Spanien, darunter den Prix Europa und den Karl-Sczuka-Förderpreis. Im letzten Jahr war sie Stipendiatin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg.

2021 nominiert in der Kategorie „Komposition Klangkunst“.