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Nominierte

Die Nominierten
für den 14. Deutschen Musikautor*innenpreis

Jahr für Jahr bereichern zahlreiche Komponist*innen und Textdichter*innen unsere Musiklandschaft mit großartigen Werken. Bemerkenswert ist dabei die musikalische Bandbreite. Um die Vielfalt beim Deutschen Musikautor*innenpreis möglichst ausführlich abzubilden, werden jedes Jahr neue Kategorien bestimmt, für die jeweils drei Musikschaffende nominiert werden. Die Vorschläge, welche Künstler*innen sich für die Rubriken eignen, kommen von GEMA Mitgliedern und den Berufsverbänden. Wer es dann aus diesem Pool an Vorgeschlagenen unter die Nominierten schafft, entscheidet die Jury.

Die Nominierten 2023

In diesem Jahr waren 22 Musikautor*innen für den Deutschen Musikautor*innenpreis nominiert.

Nominierte in der Kategorie
Komposition Audiovisuelle Medien/Hörspiel
Volker Bertelmann (Hauschka)
Volker Bertelmann (Hauschka)
Volker Bertelmann (Hauschka)

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir sehr viel und ich bin sehr dankbar für die Honorierung. Die GEMA ist vom Anfang meiner Musiklaufbahn bis heute ein konstanter Begleiter gewesen und umso mehr freue ich über diese tolle Anerkennung.“

Für den Komponisten und Pianisten Hauschka liegt die Essenz seines Schaffens darin, sich im Experiment herauszufordern. Zentrum seiner Studien ist der Flügel, den Hauschka als akustischen Körper erforscht und erweitert. Zu Beginn seiner Sololaufbahn spezialisiert er sich darauf, das Instrument mit Tape, Filz und weiteren Materialien zu präparieren. Clubs und Konzertsäle werden so zu klanglichen Laboratorien, in denen Hauschkas Wechselspiel zwischen Analyse und Intuition mitzuerleben ist. Auch für seine Alben begibt er sich in immer neue Versuchsanordnungen – von Electronica bis hin zum Purismus seines Werks „A Different Forest“ (2019). Es ist die Vielstimmigkeit unserer Existenz, die er in seinen Songs hörbar macht. Seien es globale Zukunftsfragen, die auf dem Album „What If“ (2017) anklingen. Sei es das urbane Leben, dessen Wuchern und Verfall auf „Abandoned City“ (2014) nachhallt.

2019, 2021 nominiert in der Kategorie „Komposition Audiovisuelle Medien“.
2023 nominiert in der Kategorie "Komposition Audiovisuelle Medien/Hörspiel".

Richard Ruzicka
Richard Ruzicka
Richard Ruzicka

„Ich freue mich ganz besonders, für den Deutschen Musikautor*innenpreis nominiert zu sein, da sich in meinem Leben so gut wie alles um das Thema Musik dreht und es natürlich eine besondere Freude ist, wenn die eigene Musik so viele Menschen erreicht.“

Richard Ruzicka (1994) spielt seit dem fünften Lebensjahr Klavier und war als Pianist zusammen mit seinen Brüdern im Trio bei vielen internationalen Konzerten zu hören.
Er durchlief eine umfangreiche Ausbildung in klassischer Musik, die mit der Zeit um viele weitere Genres wie Jazz, elektronische Musik, Metal etc. bereichert wurde. Im Rahmen eines Kompositionsjungstudiums bei Prof. Hans-Jürgen von Bose an der Hochschule für Musik und Theater in München erweiterte sich sein Horizont um den Bereich der Avantgarde. In seiner Musik trifft man oft auf Einflüsse und Verschmelzungen dieser verschiedenen Stile.
2013 begann Richard Ruzicka sein Studium in Komposition für Film und Medien bei Prof. Gerd Baumann an der Musikhochschule in München. Kurz darauf erhielt er eine Nominierung für das Goldene Auge „Beste Internationale Filmmusik 2014“ im Rahmen des 10. Filmmusikwettbewerbes beim Zürich Film Festival. Im selben Jahr begann er mit der Vertonung seines ersten Kinofilms „LENALOVE“. Seitdem arbeitete er an vielen weiteren Aufträgen, so schrieb er während seines Studiums unter anderem die Filmmusik für vier Folgen für die Krimireihe „Tatort“. 2018 gewann er den Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik.

Christoph Zirngibl
Christoph Zirngibl
Christoph Zirngibl

„Die Nominierung beim Deutschen Musikautor*innenpreis war eine riesige Überraschung und ist eine große Ehre für mich! Man kann sich für den Preis ja nicht bewerben, was heißt, dass irgendjemand mich aus dieser Masse an unfassbar erfolgreichen und talentierten Kollegen, die Teil der GEMA sind, ausgewählt haben muss. Das macht mich sehr glücklich und unglaublich stolz.“

Christoph Zirngibl ist ein deutscher Filmkomponist, Songwriter und Musiker. Nach seinem Abitur und zwei Jahren Militärmusik-Dienst studierte er von 2003 bis 2007 „Komposition für Film und Fernsehen” an der Hochschule für Musik und Theater München unter Andreas Weidinger und Enjott Schneider, gefolgt von Masterclasses in Los Angeles und Málaga bei Jack Smalley und Michael Giacchino.
Seine erste Filmmusik komponierte er 2004 für einen Kurzfilm. Zum ersten Mal gefeuert wurde er 2005, während der Arbeit an seinem ersten Kinofilm. Abschrecken ließ er sich davon aber nicht, denn bis heute hat er für ca. 80 Kino-, TV- und Kurzfilme Musik unterschiedlichster Stilistik komponiert: so z. B. üppige Orchestermusik zu Kinohits wie „Neues vom WiXXer”, Filmmusik für Rockband für den Kassenschlager „Männerhort”, elektronischen Musiken für die acht TV-Filme der „Neben der Spur”-Reihe und für den Kinofilm „Luna”, Thrillermusiken für TV-Events wie „Angst” und „Der Anfang von Etwas”, für deren Filmmusik er geschickt orchestrale Elemente mit synthetischen Klängen kombiniert hat, usw. und so fort.
2021 wurde seine Musik für den Essayfilm „Finis Terrae” für den Europäischen Filmmusikpreis (Camille Awards) und den Deutschen Filmmusikpreis nominiert, für seine Musik zu „König Opa” erhielt er 2017 den Hollywood Music in Media Award. Sein Score zu „Neben der Spur – Amnesie” wurde 2016 mit dem Preis der Deutschen Fernsehakademie ausgezeichnet.
Seine neuesten Arbeiten umfassen Titelsong und Actionscore zur beliebten Animationsserie „Die Muskeltiere”, einen elektronischen Thrillerscore zur Netflix-Dokumentation „Skandal! Der Sturz von Wirecard” und die aufwändige Orchester-Musik sowie Songproduktionen zum Animationskinofilm „Mia and me – Das Geheimnis von Centopia”.

Nominierte in der Kategorie
Komposition Experimentelle Musik/Elektronik
Michael Beil
Michael Beil
Michael Beil

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir viel! Meine Arbeiten sind stilistische Hybride und es ist wunderbar, dass es nun eine passende Kategorie gibt, die der Vielfalt und dem Experiment Raum gibt. In diesem Sinne freue ich mich sehr auf die Mit-Nominierten und für alle zukünftig ausgezeichneten Musiker*innen!“

Michael Beil studierte in Stuttgart Klavier, Musiktheorie und Komposition. Von 1996 bis 2007 unterrichtete er in Berlin Musiktheorie und Komposition als Leiter der Abteilungen für Neue Musik und Studienvorbereitung an den Musikschulen in Kreuzberg und Neukölln. Im Jahr 2000 gründete Michael Beil zusammen mit Stephan Winkler die Gruppe Skart zur Konzeption von Konzerten mit intermedialen Inhalten und organisierte zwischen 2000 und 2007 eine Reihe von Skart-Konzerten. In dieser Zeit übernahm Michael Beil außerdem die künstlerische Leitung des Festivals Klangwerkstatt. Neben zahlreichen Aufträgen von namhaften Ensembles erhielt Michael Beil eine Auszeichnung im Kompositionswettbewerb Camillo Togni in Brescia, Stipendien für die Cité des Arts in Paris, für das Künstlerhaus Wiepersdorf und das Heinrich-Gartentor-Stipendium für Videokunst in Thun. 2007 wurde Michael Beil an die Hochschule für Musik und Tanz Köln als Professor für elektronische Komposition berufen und leitet dort das Studio für Elektronische Musik.
Die Kompositionen von Michael Beil sind auf die Verbindung von instrumentaler Musik, Tape und Video fokussiert. Sie basieren auf Strategien, welche die für ein Konzert typische Bühnensituation reflektieren, und die Entstehung und formale Konzeption einer Komposition live im Konzert nachvollziehbar machen. Dazu werden die aufführenden Musiker möglichst stark in den Kompositionsprozess mit einbezogen. Weiterhin ist es ein Anliegen der Musik Michael Beils, die Vorstellung des sog. „musikalischen Meisterwerks“ in Frage zu stellen. Dazu ist die neue Kontextualisierung von Zitaten und von idiomatischen oder Instrumenten-bezogenen musikalischen Elementen ein häufig eingesetztes Mittel.

Hanna Hartman
Hanna Hartman
Hanna Hartman

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir viel. Es ist mir eine Ehre und ich freue mich über die Aufmerksamkeit für die Musik.“

Hanna Hartman ist in Uppsala geboren und lebt als Komponistin, Klangkünstlerin und Performerin in Berlin. Sie komponiert Werke für Radio, elektroakustische Musik, Ensembles, Klanginstallationen und konzertiert in der ganzen Welt. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen und Stipendien gehören der Karl-Sczuka-Preis, der Phonurgia Nova Preis, ein Villa Aurora-Stipendium und der Rom-Preis, Villa Massimo 2021-2022. In den Jahren 2007 und 2008 war sie Composer in Residence beim Schwedischen Rundfunk und 2019 beim Huddersfield Contemporary Music Festival. Hanna Hartman ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Ihre Arbeit wurde in zahlreichen Konzerten und Festivals präsentiert, z. B. bei den Darmstädter Ferienkursen, Eclat Festival Neue Musik Stuttgart, Ultima Oslo Contemporary Music Festival, Huddersfield Contemporary Music Festival, El Nicho Aural Mexico City, Akousma Montreal, London Contemporary Music Festival, Cut & Splice Festival Manchester.

Clemens von Reusner
Clemens von Reusner
Clemens von Reusner

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis ist für mich nicht nur eine persönliche Anerkennung meiner Arbeit, sondern auch eine Würdigung der elektroakustischen Musik, über die ich mich sehr freue.“

2023 nominiert in der Kategorie „Komposition Experimentelle Musik/Elektronik“.

Der Komponist Clemens von Reusner (geboren 1957) lebt und arbeitet im niedersächsischen Wendland. In der Abgeschiedenheit und Weite der Elbtalaue im dünn besiedelten Landkreis Lüchow-Dannenberg findet er einen für ihn notwendigen Rückzugsort und mitunter auch Inspiration für seine Kompositionen.
Im Zentrum seiner Werke elektroakustischer (oder auch „akusmatischer“) Musik und radiophoner Hörstücke stehen gleichermaßen rein elektronisch erzeugte sowie an besonderen Orten mit Mikrofonen aufgenommene und im Studio dann bearbeitete Klänge. Die Arbeit am Klang selbst, die Erkundung seiner inneren Strukturen und die Transformation in neue Klanggestalten ist Schwerpunkt seiner kompositorischen Arbeit.Neben dieser Arbeit mit Klängen selbst spielt die Komposition von Klängen im Raum eine wesentliche Rolle in seinem Schaffen. In mehrkanaligen Lautsprechersetups entstehen virtuelle Räume, in denen unterschiedliche Klänge angeordnet und auf individuellen Pfaden bewegt werden und kontrapunktisch zueinander in Beziehung treten.Auch wenn die Technik in der Produktion elektroakustischer Musik eine große Rolle spielt, so ist diese kein Selbstzweck, sondern sie steht für Clemens von Reusner nur im Dienst der Komposition neuer Klangwelten und der Hörbarmachung von im Klang verborgenen Strukturen.
Zur Aufführungspraxis elektroakustischer Musik gehören Konzerte in einem möglichst dunklen Raum, um eine Konzentration auf das bloße Hören zu fördern, unbeeinflusst von visuellen Eindrücken.In seinen Arbeiten nimmt Clemens von Reusner immer wieder auch Bezug auf zeitgenössische wie historische Werke anderer Künstlerinnen und Künstler aus Musik, Literatur und bildender Kunst wie zum Beispiel Franz Schubert, Gottfried Benn und Jean-Paul, oder den ebenfalls im Wendland lebenden bildenden Künstler Ernst von Hopffgarten.
Clemens von Reusner komponierte Auftragswerke für den Rundfunk und für Festivals. Für die „Sommerlichen Musiktage“ in Hitzacker, das älteste Kammermusikfestival in Deutschland, realisierte er zwei Auftragswerke. Zuletzt setzte er sich in seiner Komposition KRENE, die im Sommer 2021 in Hitzacker uraufgeführt wurde, mit Franz Schuberts letzter Klaviersonate in B-Dur auseinander. Seit 2015 kuratiert Clemens von Reusner die Reihe der „Akusmatischen Konzerte“ in den „Künstlerischen Werkstätten“ im wendländischen Trebel, in der in jedem Herbst Werke internationaler Komponistinnen und Komponisten elektroakustischer Musik vorgestellt werden.Clemens von Reusner erhielt für seine Werke nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den ersten Preis der Jury und den Preis des Publikums beim internationalen Kompositonswettbewerb für akusmatische Musik der 21. Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik 2020 für seine Komposition „Anamorphosis“.Seine Werke werden auf zahlreichen internationalen Festivals zeitgenössischer Musik in Asien, Europa, Nord- und Südamerika aufgeführt. Sie erhielten Einladungen zu den Weltmusiktagen für Neue Musik 2011 in Zagreb, 2017 in Vancouver und 2019 in Tallin.
Er ist Jurymitglied bei internationalen Festivals für elektroakustische Musik und übernimmt auch kuratorische Aufgaben. Von 2010 bis 2013 war er Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik (DEGEM). Ende der 1980er-Jahre entwickelte Clemens von Reusner die Software KANDINSKY MUSIC PAINTER, die grafische Werkzeuge zur Herstellung musikalischer Strukturen verwendet.

Nominierte in der Kategorie
Komposition Interkulturelle Begegnung
Ketan Bhatti und Cymin Samawatie (Trickster Orchestra)
Ketan Bhatti und Cymin Samawatie (Trickster Orchestra)
Ketan Bhatti und Cymin Samawatie (Trickster Orchestra)
Mitglieder: Ketan Bhatti , Cymin Samawatie

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis empfinden wir als große Ehre und freuen uns außerordentlich! Sie bedeutet für uns auch einen weiteren Schritt in die Richtung einer vielfältigen Musikkultur, die strukturelle und finanzielle Hierarchien zwischen Genres und Akteur*innen überwindet.“

Cymin Samawatie ist Sängerin, Pianistin, Dirigentin und Komponistin der zeitgenössischen Musik. Sie studierte Klassik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover mit dem Fokus auf Klavier und Schlagzeug sowie Jazzgesang an der Universität der Künste in Berlin.
Ihre Kompositionen vereinen die Klangfarben des Impressionismus mit der Lebendigkeit des Jazz, freie Improvisationen und komplexe Rhythmen mit Poesie.
Mit ihrem Quartett Cyminology, dessen letzte drei Aufnahmen beim Münchener Label ECM erschienen sind, verbindet sie kammermusikalischen Jazz mit persischer Lyrik u. a. von Rumi, Hafis, Khayyam und Forough Farrokhzad.
Mit dem Trickster Orchestra, das sie seit 2013 dirigiert, verfolgt sie gemeinsam mit Ketan Bhatti konzeptbasierte Kompositionsmethoden, die Improvisation und Nachahmung in verschiedene musikalische Sprachen und Traditionen einbringen und interdisziplinäre, transtraditionelle Musiksprachen schaffen.
Cymin Samawatie hat u. a. Werke für Projekte der Berliner Philharmoniker, das Osnabrücker Morgenlandfestival, Divan Berlin Istanbul, die Neuköllner Oper, die Komische Oper Berlin, die Elbphilharmonie Hamburg und das Aalto-Theater Essen komponiert und dirigiert.
Ihr künstlerisches Wirken wurde u. a. mit dem Deutschen Jazzpreis 2022, dem Berliner Jazzpreis 2022, dem Tonali Award 2022 und dem Hauptpreis RUTH 2018 ausgezeichnet. Cymin Samawatie war 2018 Stipendiatin an der Kulturakademie Tarabya.

Der Komponist Ketan Bhatti ist ein Grenzgänger zwischen verschiedenen Genre- und Kulturwelten. Seine Arbeiten reichen von zeitgenössischer Kammermusik über experimentelles Musik- und Tanztheater bis zu elektronischen, Hip-Hop-basierten Produktionen. Seit 2003 komponiert er mit seinem Bruder Vivan Bhatti die Musik für die Theaterinszenierungen von Nuran David Calis und seit 2009 für die Shows der Berliner Tanzkompanie Flying Steps. Mit Cymin Samawatie gründete Ketan 2013 das Trickster Orchestra für zeitgenössische, transtraditionelle Klangwelten, das 2022 mit dem Deutschen Jazzpreis und dem tonali Award ausgezeichnet wurde.

Jarry Singla
Jarry Singla
Jarry Singla

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir sehr viel, denn ich betrachte die Tatsache, dass eine so bedeutende Organisation wie die GEMA auf meine Arbeit aufmerksam wird, als große Auszeichnung.“
Seit Anfang November 2022 lebt Jarry an der CITÉ INTERNATIONALE DES ARTS in Paris, wo er auf Einladung der Kulturstiftung der Länder ein sechsmonatiges Residenzstipendium angetreten hat. Im Dezember 2022 führten ihn Konzerte mit der ukrainischen Sängerin Mariana Sadovska in die indischen Metropolen Mumbai und Neu-Delhi.

Der deutsch-indische Klavierindividualist Jarry Singla ist seit jeher ein Grenzgänger zwischen den unterschiedlichsten musikalischen Welten. Mehrjährige Aufenthalte in Mexico City, New York, Mumbai und La Paz öffneten ihm Herz und Verstand. Intensive musikalische Kooperationen in Buenos Aires, Kattowitz oder Kiew beförderten seine erfolgreiche Suche nach einem Weg an allen Dogmen vorbei, nach einem frischen, feinen und aufregenden Sound zwischen Jazz und ethnischer Inspiration.
In seinen aktuellen Ensembles ist der Einfluss indischer Musik besonders deutlich ausgeprägt: Das Trio JARRY SINGLA EASTERN FLOWERS mit dem südindischen Perkussionisten Ramesh Shotham präsentierte sich in den vergangenen Jahren bei renommierten Festivals wie „Jazz Utsav New Delhi“, „Buenos Aires Jazz“ oder „Festijazz Bolivia“. THE MUMBAI PROJECT – 2013 während eines Residenzstipendiums der Kunststiftung NRW entstanden – konzertierte in indischen und deutschen Großstädten, zuletzt 2017 im Rahmen einer Produktion der HR Bigband.
Zu Jarry Singlas Arbeiten im weiten Feld des europäischen Jazz gehören Kompositionen für sein Quartett mit dem britischen Ausnahmesaxophonisten Julian Argüelles und für das deutsch-polnisch-französische TRIO WEI3.
2017 arbeitete Jarry in einem international besetzten Ensemble des Trompeters Markus Stockhausen. Seit 2016 initiiert er als Gründungsmitglied des Musikerkollektivs SONIQ visionäre Projekte, zu deren Gästen renommierte Künstler wie Majid Bekkas, Rhani Krija, Aly Keita oder Karl Seglem zählen.
Während der Coronapandemie begann Jarry Singla sich verstärkt mit digitalen Projekten zu beschäftigen. Mit Unterstützung der Kunststiftung NRW und des NRW Kultursekretariates entwickelte er den interaktiven Player GRAMOFON, ein Kompositionsspiel mit von ihm komponierten Klangbausteinen. Zum anderen förderte das Goethe-Institut sein im virtuellen Raum zwischen Mumbai, Köln und Buenos Aires angesiedeltes Kompositionsprojekt mit dem argentinischen Gitarristen Demián Ornstein und dem indischen Sänger Sanjeev Chimmalgi.

Max Weissenfeldt
Max Weissenfeldt
Max Weissenfeldt

„Die Nominierung bedeutet mir sehr viel, da ich nun als Selfmade-Komponist Aussichten auf eine Lorbeerbekränzung durch die altehrwürdige GEMA habe.Danke!“

Max Weissenfeldt begann mit 15 Jahren seine Laufbahn als Musiker, zunächst bei den „Poets of Rhythm”, dann den „Whitefield Brothers”, um schließlich bei der Krautrock-Legende „Embryo” sein Handwerk vollends zu erlernen. Er bereiste nach seiner Zeit bei Embryo die Welt und war häufig als Session-Schlagzeuger in den USA tätig, wo er unter anderem für Lana Del Rey und Dr. John spielte. Für Dr. John trommelte er auf dem Album „Locked Down”, das mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. 2014 gründete er das Label „Philophon” und lebt seit 2019 in Kumasi (Ghana), wo er die „Joy Sound Studios” betreibt.

Nominierte in der Kategorie
Komposition Orchester
Milica  Djordjević
Milica Djordjević
Milica Djordjević

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis ist für mich eine Ehre und schöne Anerkennung meiner bisherigen Arbeit. Ich möchte mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken.“

Eine überbordende Klangfantasie ist die Grundlage der Musik von Milica Djordjević. Als Komponistin verfügt sie souverän über das ganze Arsenal zeitgenössischer Klang- und Spieltechniken und ist in der Lage, die von einem einsamen Cello erzeugten Klänge mittels Live-Elektronik in ein akustisches Gewitter von schier existenziellen Dimensionen zu transformieren, umgekehrt zwölf Schlagzeuger sich in das Übergangsfeld vom Unhörbaren zum Schattenhaften versenken zu lassen oder in Ensemble- und Orchesterkompositionen statische Klangflächen sacht zu verflüssigen und in träge und zäh dahinrinnende Strömungen zu verwandeln. In ihrer Musik kann der Hörer nie vor Überraschungen sicher sein. Fast programmatisch mutet es da an, dass sie ein großes Orchesterwerk aus dem Jahr 2016 Quicksilver genannt hat, denn ihrem ganzen Komponieren eignet etwas Quecksilbriges, das sich der eindeutigen Festlegung entzieht. Dabei ist dieses Schaffen von einer unbedingten künstlerischen Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit getragen, die sich ihrer Hörerschaft unmittelbar mitteilt.
Milica Djordjević wurde in Belgrad geboren und erlebte in ihrer Jugend die Bürgerkriege zwischen den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und die Bombardierung ihrer Heimatstadt durch die NATO mit. Sie begann ihre Kompositionsstudien in Belgrad, wo sie sich auch schon mit elektronischer Musik beschäftigte, ging danach nach Straßburg und ans Pariser IRCAM , dem berühmten Forschungszentrum für elektronische Musik, bevor sie schließlich von 2011 bis 2013 ihr Studium in Berlin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler abschloss. Ihr bereits umfangreiches Schaffen, das von führenden Solist*innen und Klangkörpern der zeitgenössischen Musik aufgeführt wird, umfasst Stücke für Soloinstrumente, Kammermusikwerke in verschiedenen Besetzungen vom instrumentalen Duo bis zum Doppelquartett, Vokalwerke und groß besetzte Orchesterkompositionen. Für ihre Werke hat Milica Djordjević zahlreiche hochrangige Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter 2015 den Belmont Preis, 2016 den Komponistenpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung

Gordon Kampe
Gordon Kampe
Gordon Kampe

„Die Nominierung zum Deutschen Musikautor*innenpreis ist natürlich eine große Freude – gerade auch, weil mich Kolleginnen und Kollegen aus dem gleichen Metier vorschlagen. Dass es gerade in der Kategorie Orchester ist, freut mich ganz besonders: Wann immer ich einen noch leeren Probensaal betrete, geht mein Puls in die Höhe. Dieses Gewühl und Gewimmel, die Farben, die Wucht: Das macht mich fertig – und immer wieder glücklich.“

Gordon Kampe (geboren 1976 in Herne) studierte nach einer Ausbildung zum Elektriker Komposition bei Hans-Joachim Hespos, Adriana Hölszky und Nicolaus A. Huber sowie Musik- und Geschichtswissenschaften in Bochum. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Stuttgarter Kompositionspreis (2007 und 2011), dem Komponistenpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung (2016), dem Rom-Preis (Villa Massimo) und dem Schneider-Schott-Preis (2016). Er erhielt u. a. Stipendien der Berliner Akademie der Künste und Arbeitsstipendien für die Cité des Arts Paris und die Villa Concordia. Seit 2017 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich des Musiktheaters. Die Genres reichen hier von experimentellen Formen und Stückentwicklungen, Installationen, Live-Hörspielen über Musiktheater für Kinder bis hin zur Oper. Seine Werke wurden u. a. beim Ultraschall-Festival Berlin aufgeführt, ebenso wie beim eclat-Festival Stuttgart, dem Warschauer Herbst, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, der Ruhrtriennale, den Donaueschinger Musiktagen, in der Staatsoper Stuttgart, der Staatsoper München, den Staatstheatern Mainz und Oldenburg, der Deutschen Oper Berlin und vielen anderen.

Fabio Nieder
Fabio Nieder
Fabio Nieder

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir die Wertschätzung für meine Arbeit und meine Musik – auch in Deutschland, wo ich mein halbes Leben lang meinen Wohnsitz, die Schreibstätte und außerdem auch meine Staatsbürgerschaft habe.“

Fabio Nieder ist Komponist, Pianist, Dirigent und Professor für Komposition. Er wurde 1957 in Triest geboren und ist deutscher Staatsbürger. Er hat an der Musikhochschule Triest Komposition, Klavier und Kammermusik studiert, anschließend vertiefte er sein Kompositionsstudium bei Witold Lutoslawski, Klaus Huber und Yannis Xenakis. Als Pianist entwickelte er u.a. eine besondere Beziehung zum deutschen Lied. Als Liedbegleiter arbeitete er schon im Alter von 21 Jahren mit Elisabeth Schwarzkopf zusammen und begleitete Sänger wie Alfredo Kraus, Petre Munteanu, Barbara Hannigan und viele andere. Fabio Nieder ist Gründer des Ensembles für Neue Musik „Florestan-Eusebius“, das er auch dirigierte und in dem er selbst Klavier spielte; er debütierte mit diesem Ensemble 1983 beim Festival „Musikprotokoll“ im Rahmen des Steirischen Herbstes in Graz. Er dirigierte bedeutende Ensembles, darunter „Ensemble Mosaik“ und vor allem die Amsterdamer „Nieuw Ensemble“ und „Atlas Ensemble“, die auch viele seiner Werke aufgeführt haben.
Seine Begegnung mit Luciano Berio 1997 in Salzburg führte zu einer künstlerischen Beziehung, die schließlich zu einer tiefen und aufrichtigen Freundschaft erwuchs. Fabio Nieder lehrte 9 Jahre lang Komposition am Konservatorium in Amsterdam (CvA) und war Professor für Komposition an der Triester Musikhochschule „G. Tartini“ bis zu seiner Emeritierung 2022. Als Gastdozent unterrichtete er Komposition an mehreren europäischen Musikhochschulen (Stuttgart, Tallin, Riga, Graz, Salzburger Mozarteum, Harvard University in Boston etc.). Er war auch Dozent für Komposition bei den Meisterkursen „Acanthes“ in Metz, beim „Bartók Seminar und Festival“ in Szombathely (Ungarn) und bei der „Fondazione Spinola Banna per l'Arte“ in Italien.
Er komponiert Stücke für bedeutende Ensembles, Orchester und Chöre z. B. das Klangforum Wien, oenm, Ensemble Recherche, Musikfabrik, Schlagquartett Köln, Nieuw Ensemble, WDR Sinfonieorchester und viele andere. Zu den wichtigsten Interpreten seiner Musik zählen bedeutende Musiker wie die Neuen Vocalsolisten Stuttgart, Exaudi Vocal Ensemble (London), Barbara Hannigan, Sarah Maria Sun, Michael Nagy, Heinrich Schiff, Steffen Schleiermacher und viele andere. Seine Werke werden bei den wichtigsten Festivals, Theatern und Konzerthäusern gespielt, darunter die Berliner Festwochen, die Wittener Tage für neue Kammermusik, Musik der Jahrhunderte (Stuttgart), ECLAT Festival Neue Musik, Musik im 21. Jahrhundert (Saarbrücken), Wien Modern und viele mehr.
2013 wurde ihm in Rom der mit 65.000 Euro dotierte Antonio-Feltrinelli-Preis für sein Lebenswerk und 2021 der Premio della critica musicale „Franco Abbiati“ verliehen. Die beiden Preise sind die wichtigsten Anerkennungen für Musiker*innen in Italien. Er wurde 2022 zum Ehrenmitglied der Széchenyi Akademie für Literatur und Künste in Budapest berufen. Seine Musik ist bei den Musikverlagen Verlag Neue Musik Berlin, Ricordi und Universal Edition Wien etc. veröffentlicht.

Nominierte in der Kategorie
Komposition Rock/Pop
Robin Grubert
Robin Grubert
Robin Grubert

„Diese Nominierung bedeutet mir viel. Als Autor*in ohne Prominentenstatus bekommt man naturgemäß wenig öffentliche Wertschätzung. Ich stehe zwar grundsätzlich nicht besonders gern im Mittelpunkt, aber im Kreise der Nominierten beim Deutsche Musikautor*innenpreis zu sein, empfinde ich als eine schöne Form der Aufmerksamkeit.“

„Wenn mich jemand nach meiner Superpower fragt“, sagt Robin Grubert, „würde ich sagen, dass ich ein sehr fein kalibriertes Gespür dafür habe, was eine Künstlerin oder einen Künstler musikalisch und inhaltlich ausmacht. Diese Wahrheit in maßgeschneiderte Musik zu verwandeln – das ist meine Mission.“
Sie startete an einem Hamburger Sommertag im Jahr 1982, als der Sohn eines deutschen Vaters und einer schwedischen Mutter seine erste Klavierstunde nahm. Später kamen noch Gitarre und Gesang dazu, Grubert trat mit verschiedenen Bands und als Solokünstler auf und landete schließlich 2003 mit „Angel Of Berlin“, dem Song für „Star Search“-Gewinner Martin Kesicis, in Deutschland seinen ersten Nummer-1-Hit. Es folgte eine Vielzahl an weiteren erfolgreichen Werken, darunter Keri Hilsons „I Like“, der ESC-Gewinnersong „Rise Like A Phoenix“, Sashas „Lucky Day“ und Adel Tawils „Tu M’appelles“. 2014 erarbeiteten Grubert und sein Freund Jon Ingoldsby (u. a. Songschreiber für Eminem und Kesha) federführend den Song „I am Malala”, den die drei Nachwuchskünstlerinnen von „Girls Of The World“ beim Nobel Peace Prize Konzert in Oslo zu Ehren der Preisträgerin Malala Yousafzai performten.
Mittlerweile gibt es in Deutschland kaum eine*n namhafte*n Künstler*in, der oder die nicht mit Robin Grubert zusammenarbeitet. Ob Udo Lindenberg („Eldorado“, „Kompass“), Helene Fischer („Wenn Du Lachst“, „Adieu“, „Weil Liebe nie vergeht”), Michael Patrick Kelly („Blurry Eyes“, „Wonders“), Sarah Connor, Rea Garvey, Adel Tawil, Nico Santos, Lena, Frida Gold, Revolverheld, Tokio Hotel, Lea, Lotte, 2Raumwohnung oder Thees Uhlmann, dessen Song „Club 27“ gemeinsam mit Bestsellerautor Benjamin von Stuckrad-Barre entstand – alle vertrauen auf Gruberts musikalisches Gespür. Er selbst sieht die Erklärung dafür vor allem in seinem Verständnis für die Musikerinnen: „Kunst ist immer auch ein Tanz mit der Unsicherheit. Jeder kommt irgendwann an den Punkt, an dem er sich Inspiration und Unterstützung wünscht, einen neuen Blick auf die Dinge. Aber es braucht Mut, sich auszuprobieren. Deshalb muss ein Studio immer ein Safe Space sein.“
Diese Sicht ist auch international gefragt. Immer mehr Musiker
innen suchen Gruberts künstlerische Unterstützung, darunter die britische Formation BLUE, die französische Künstlerin Marina Kaye, der aus Dänemark stammende Mads Langer und US-Sängerin Karencitta.
Und auch die Filmindustrie wurde schon auf Gruberts vielfältiges Werk aufmerksam. In Olaf Heines Kurzfilm „Tacheles“ mit Thomas Kretschmann in der Hauptrolle lieferte er 2020 gemeinsam mit dem in Los Angeles lebenden Kristian Nord sein Debüt als Filmkomponist. Für Til Schweigers „Zweiohrküken“, Matthias Schweighöfers „Schlussmacher“ und den Tatort „Scheinwelten“ steuerte er ebenfalls Songs bei.
Grubert, der seit 2012 einen Großteil seiner Zeit in Los Angeles verbringt, schreibt aber nicht nur für andere. Mit seinem Projekt LITTLE ASHES geht er seit 2014 eigene Wege als Künstler. Seine Songs waren bereits in amerikanischen TV-Produktionen wie „How to Get Away with Murder“ (ABC/Netflix) und „Search Party“ (HBO) zu hören.

Karo Schrader
Karo Schrader
Karo Schrader

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis ist für mich eine große Ehre, Anerkennung und Wertschätzung für meine Arbeit, die als Songwriter*in so oft im Hintergrund abläuft. Meine Nominierung steht u. a. stellvertretend für alle weiblichen Songwriterinnen und Komponistinnen, da sie sichtbar macht, wie wichtig die weibliche Komponente für den Kreativprozess ist. Ich hoffe, dass ich durch meine Nominierung meinen Kolleg*innen Mut machen kann, für sich einzustehen und sich gegenseitig zu supporten.“

Karo Schrader ist eine in Berlin lebende deutsche Songwriterin und Sängerin.
Als Tochter einer Musiklehrerin entwickelte sie schon im Kindesalter die Liebe zur Musik, nahm Klavierunterricht und begann im Alter von 13 Jahren, ihre ersten eigenen Texte zu schreiben und zu komponieren.
Sie wurde u. a. durch die Zusammenarbeit mit Künstler*innen wie Clueso, Wincent Weiss, Adel Tawil, Luna, Loredana, Mathea, Lea und Celine bekannt.
Mit Werken wie „Jetzt rufst du an“ von Loredana (Platz 2 Singlecharts), Singles auf Cluesos Album „Album“ (Platz 2 Albumcharts) und Wincent Weiss’ Album „Vielleicht Irgendwann“ (Platz 1 Albumcharts) sicherte sie sich schon mehrfach Platzierungen in den offiziellen deutschen Charts.
Ob Hip-Hop, Pop oder Dance – Karo Schrader setzt ihrer Kreativität lyrisch und musikalisch keine Genre-Grenzen und zählt zu den erfolgreichsten und gefragtesten Songwriter*innen der letzten Jahre.

Francesco Wilking
Francesco Wilking
Francesco Wilking

„Die Nominierung für den Musikautorenpreis bedeutet mir sehr viel. Die GEMA ist zwar immer noch, was Struktur und Verteilungsschlüssel angeht, ein Buch mit sieben Siegeln für mich und sicher eine der Institutionen, wo noch Faxe verschickt werden, aber als Musiker, der in all den Jahren, die ich das schon mache, immer wieder mit Labels, Verlagen, Produktionsfirmen und ähnlichen konfrontiert war, die vor allem ihre eigenen Interessen verfolgt haben und das auch oft, wie im Fall Spotify, nicht zum Nutzen der Musikschaffenden, war die GEMA immer eine Verbündete, weil sie für unsere Stücke des großen Kuchens kämpft und die Einnahmen aus Urheberrechten sind ja eine der wenigen uns verbliebenen Geldquellen. Also danke for the good work!“

Geboren wurde Francesco Wiking am 24. Oktober 1974 in Freiburg im Breisgau.
1994 machte er Abitur am Hebel-Gymnasium in Lörrach. Von 1996 bis 2000 studierte er Anglistik und Italianistik in Freiburg und Berlin, spielte aber eigentlich die ganze Zeit nur in Bands.
1999 nahm er das erste Album mit seiner Band TELE auf „Tausend und ein Verdacht“ (Tapete Records). Bis 2009 folgten vier weitere Alben, zwei davon bei Tapete Records, zwei bei Universal. TELE touren beständig durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, auf Einladung des Goethe-Instituts machten sie aber auch viele Konzertreisen ins Ausland, unter anderem nach China, Indien, Russland und Polen. Ihre Afrika-Subsahara-Tour 2006 wurde vom Musikexpress begleitet. TELE traten 2007 bei Stefan Raabs Bundesvision Songcontest für das Bundesland Baden-Württemberg auf. Seit 2007 macht Francesco Filmmusik mit Patrick Reising, bis heute vertonte er über 50 Filme und Serien, für Fernsehen, Kino, Mediatheken und Streaming, darunter Stromberg – der Film, Lombock, Tatort und „Frau Jordan stellt gleich“. 2010 erschien sein Solo-Album „Die Zukunft liegt im Schlaf“. Seit 2011 arbeitet er mit der Band „Die höchste Eisenbahn“ – bis jetzt gibt es drei Alben und eine EP. Seit 2013 kuratiert er den Kinder-Musik-Sampler „Unter meinem Bett“ der beim Oetinger-Verlag erscheint, bis jetzt gibt es sechs Alben, das erste erreichte Gold-Status. Hier ist er auch als Texter, Musiker, Interpret und Produzent tätig. 2013 erhält er den „Fred und Irmgard Rauch Preis“ für Text und Musik. Seit 2015 macht er Musik fürs Theater, unter anderem in Berlin, Potsdam, Braunschweig und Weimar. 2020 erschien das erste Album der „Crucchi Gang“, auf dem Künstler*innen wie Sophie Hunger, Element of Crime, Von wegen Lisbeth, Thees Uhlmann und andere ihre eigenen Songs auf Italienisch singen. Francesco wählte die Songs aus, übersetzte sie und nahm sie mit den Sänger*innen auf. Er selbst steuerte als Sänger die Single „Il mio Bungalow“ bei, im deutschen Original „Bungalow“ von der Band Bilderbuch. Das zweite Album der Crucchi Gang wird im Frühjahr 2023 erscheinen. Im Januar 2023 gründete Francesco mit Patrick Reising und Moritz Krämer das Label Mila Records.

Nominierte in der Kategorie
Text Hip-Hop
Jacob Jüngst (JACE)
Jacob Jüngst (JACE)
Jacob Jüngst (JACE)

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir die Anerkennung meiner Fähigkeiten als Songwriter. Ein großer Preis für mich.“

JACE aka Lord Jacek III, in den Nullerjahren aufgewachsen im beschaulichen Hamburger Stadtteil Groß Borstel, machte seine ersten Gehversuche als Songwriter im Jahr 2011. Obwohl seine Eltern Heavy Metal, Reggae und Goa hörten, entdeckte er früh seine Affinität zu Hip-Hop und Rap-Musik und versuchte sich selbst als Rapper. Parallel zur Geburt von SoundCloud-Rap und der Explosion des Hip-Hop-Subgenres Trap nahm er im Homestudio seines Cousins sein erstes Mixtape auf. Nachdem seine Musik für einige Jahre seinen Freundeskreis nicht verlassen hatte, lernte er 2016 die Beat-Producer Skoolboy und Maru kennen, mit denen er gemeinsame Songs veröffentlichte und erstmals auf sich aufmerksam machte. 2017 folgten eine Auszeichnung mit dem Hamburger Musikpreis „Krach+Getöse“ und die ersten Festivalgigs. Nach der Zusammenarbeit mit diversen Deutschrap-Künstler*innen wie Haiyti, OG Keemo, Kwam E oder Lugatti & 9ine gilt er noch heute als Geheimtipp in der Szene.

Fabian Römer
Fabian Römer
Fabian Römer

„Als ich von der Nominierung hörte, musste ich erstmal eine Verwechslung mit dem Filmkomponisten Fabian Römer ausschließen. Und dann habe ich mich extrem gefreut – eine wirklich große Ehre!“

Angefangen als Rap-begeisterter 12-Jähriger führte Römers Weg über zahlreiche Online-Battles schon früh auf die realen Bühnen der Republik. Dem Wunderkind-Status entwachsen veröffentlichte er 2015 sein erstes Album unter bürgerlichem Namen. „Kalenderblätter“ stieg auf Platz 9 der deutschen Albumcharts ein, parallel entdeckte Römer das Songwriting mit anderen Künstler*innen für sich. Zahlreiche Gold- und Platinauszeichnungen sollten folgen. Der rasante Erfolg als Songwriter ließ Römers eigene Musik noch mehr zum Rückzugsort werden, sein teils autobiografischer Schreibstil wurde noch schonungslos ehrlicher. Ist es alle paar Jahre an der Zeit, die eigene Stimme zu benutzen, die eigene Kunst anzugehen, dann hat das eine Dringlichkeit. Dabei ist es vor allem die spürbare Sprachverliebtheit, die Römers „kleinem Liebhaberprojekt“, wie er es selbst betitelt, einen großen Wiedererkennungswert verleiht.

Marco Tscheschlok (Takt32)
Marco Tscheschlok (Takt32)
Marco Tscheschlok (Takt32)

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir als Künstler einer nach wie vor unterschätzten Subkultur, deren Stellenwert für mich in vielerlei Hinsicht unmessbar ist, extrem viel. Die Anerkennung der Lyrik im Genre Hip-Hop – und damit verbunden auch Rap – durch einen Preis wie diesen lässt die Aufmerksamkeit auch außerhalb der Subkultur für diese großartige Musik und Kultur wachsen. Natürlich freue ich mich auch persönlich für diese Form der Anerkennung für jahrelange harte Arbeit und Leidenschaft.“

Kaum ein Rapper der neuen Generation wurde so durch Hip-Hop sozialisiert wie Takt32. Der junge Berliner ist seit mehr als einer Dekade im Musikbusiness unterwegs: von Graffiti über One-on-One-Battles im Berliner Untergrund zu Solo-Shows und Konzerten mit der Legende Kool Savas auf den größten Bühnen Deutschlands und Europa. Mittlerweile kann er drei Studioalben, drei EPs und ein Mixtape vorweisen. Für viele Kritiker*innen, Journalist*innen und Rapper*innen war er über Jahre ein Geheimtipp, mittlerweile ist er längst keiner mehr. Sein Name wurde unter anderem durch unzählige Songs, die er in den letzten Jahren für diverse namhafte Künstler*innen im Rap- und Popbereich geschrieben hat, noch größer. Er zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Songwriter*innen Deutschlands.
Auch im Livegeschäft ist Takt32 kein unbeschriebenes Blatt. Er spielte energiegeladene Shows auf dem splash!, Out4Fame und weiteren Festivals. Die letzten beiden Alben „Demut & Größenwahn“ und „Sozialer Abwärtsvergleich“ sowie die Kollabo-EP mit keinem geringeren als Kool Savas, das mit diversen Album- und Single-Chartplatzierungen ausgezeichnet wurde, machten Takt32 noch bekannter. Mit Probs von Größen wie Azad, Kool Savas, Vega und vielen mehr, die ihn als Zukunft des Deutschraps und in Sachen Kredibilität in Verbindung mit seiner außergewöhnlichen Mentalität im Musikgeschäft ganz weit vorne sehen, gilt der Berliner als einer der besten Lyriker in der Szene. Durch die mit den Jahren aufgebaute internationale Vernetzung mit diversen Künstlern aus verschiedensten Genres entwickelt sich der junge Rapper durch Kooperationen stetig weiter und ist mit seinem modernen Sound immer am Puls der Zeit. Auf die Zukunft kann man sich freuen: Uns erwartet im Sommer 2023 das 5. Studioalbum von Takt32.

Nominierte in der Kategorie
Text Kleinkunst/Liedermacher*in/Chanson
Christin Henkel
Christin Henkel
Christin Henkel

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis ist für mich eine große Motivation, meinen musikalischen Weg weiterzugehen. Es zeigt mir, dass meine künstlerische Arbeit geschätzt und gesehen wird.“

Christin Henkel beherrscht alle Gefühle. Von außergewöhnlich komisch über gemein bis tiefbewegend. Deshalb brauchte sie auch ein neues Genre, um alle Talente und Klangfarben in einer Schublade unterzubringen. Und voilà: Das Kla-Ka-Son war geboren – das klavierkabarettistische Chanson. Seit einigen Jahren tourt die Liedermacherin mit dem tiefschwarzen Humor quer durchs Land, war in zahlreichen Kabarettsendungen zu Gast, schrieb nebenbei Orchester- und Kammermusik, veröffentlichte drei Alben sowie verschiedene Bücher im Knaur-, Eulenspiegel-, und Reclam-Verlag. Sie schreibt Songs über verwirrte „Infaulenzer*innen“, die Aperolisierung der Welt und die Frage, die Münchner*innen am meisten beschäftigt: Muss ich bei der Wohnungssuche über Leichen gehen? 2019 wurde sie mit dem Förderpreis für junge Liedermacher*innen der Hanns-Seidl-Stiftung und 2020 mit dem Sonderpreis der Münchner Philharmoniker ausgezeichnet.

Michael Krebs
Michael Krebs
Michael Krebs

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis ist für mich doppelt beglückend. Zum einen, weil hier der Songwriter in mir einmal vor den Performer tritt. Zum anderen, weil hier ja eine Jury entscheidet, die wirklich Ahnung hat.“

Michael Krebs hätte wirklich gerne einen anständigen Beruf erlernt, aber die verdammte Sehnsucht nach Bühne, Kunst und Rock’n’Roll war einfach stärker. Und so studierte er Musik, Germanistik und Jazz-Klavier in Bremen und Hamburg. Der Songwriter, Comedian und Kabarettist brachte 2004 sein erstes von mittlerweile zahlreichen Programmen auf die Bühne und wurde in der Folge mit über 20 Kabarett-, Kleinkunst- und Musikpreisen ausgezeichnet. Krebs veröffentlichte wunderbare CDs, tourt regelmäßig durchs ganze Land, spielte Fernsehauftritte (u. a. Nightwash, Satiregipfel, 3sat-Festival, Pufpaffs Happy Hour), half aus bei Alfred Biolek, spielte beim Metalfestival in Wacken, musizierte mit der Münchner Kammerphilharmonie, gründete seine Band „Michael Krebs & die Pommesgabeln des Teufels“, wurde von der dänischen Anti-Atomkraft-Stiftung abgemahnt, gründete mit Marc-Uwe Kling und Julius Fischer die „Arbeitsgruppe Zukunft“, tourte als Support mit Alligatoah, pitchte den Confidence-Booster „Egopop“ mit Constantin von Dant, streamte, crowdfundete und produzierte sein neuestes Album während der Herrschaft der griechischen Buchstaben und schreibt und spielt immer weiter eigene Lieder und Texte, denn er kann einfach nicht damit aufhören.

Thomas Pigor
Thomas Pigor
Thomas Pigor

„Mich fasziniert die gesellschaftliche Bandbreite der GEMA: wie viele unterschiedliche Leute auf unterschiedlichen Feldern ganz unterschiedliche Musik machen. Die Nominierung bedeutet für mich, als Vertreter unseres Kleinkunst-Liedermachers-Chanson-Genres, zu den anderen Musikern über den Tellerrand winken zu dürfen.“

Thomas Pigor lebt und arbeitet in Berlin. Seit 1995 ist er im Duo „Pigor singt – Benedikt Eichhorn muss begleiten“ auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum unterwegs. Mit ihrem „Salon-Hip-Hop“ gehören die beiden zu den innovativsten Künstler*innen in der deutschsprachigen Chansonszene.
Seine Songs werden von zahlreichen Künstler*innen interpretiert. Ebenso ist er als Librettist und Komponist für das Musiktheater tätig. Zuletzt schrieb er Buch und Songtexte für die Revue-Operette „Drei Männer im Schnee“(2019) nach dem Buch von Erich Kästner, das am Münchner Gärtnerplatztheater uraufgeführt wurde. Seine musikalische Radiokolumne „Chanson des Monats“ (2010-2018) wurde in 100 Folgen regelmäßig von SWR2, WDR5 und dem Deutschlandfunk ausgestrahlt.

2017 nominiert in der Kategorie „Text Musikkabarett". 2023 nominiert in der Kategorie "Text Kleinkunst/Liedermacher*in/Chanson"